Das Buch „Über Mut – Über Leben: Vom Opfer zum Helden“ ist auch an der Ostsee gut angekommen 🙂 .
Im Urlaub, am Strand, unter blauem Himmel scheint Gewalt, Mobbing, Missbrauch ganz weit weg, wie in einer anderen, bösen Welt. Aber es ist diese – unsere – Welt, die Welt der Menschen, und all das, worüber im Buch erzählt wird, passierte größtenteils auch in der Wirklichkeit. Und es wird weiter passieren, immer wieder. Menschen verletzen andere Menschen, misshandeln, missbrauchen und demütigen sie. Sich zur Wehr zu setzten, sich zu behaupten, sich Hilfe zu holen erfordert Mut, aber es ist der einzige Weg, der aus der Opferrolle herausführt, der dich stark und dein Leben wieder lebenswert macht.
Für mich persönlich ist diese Anthologie etwas ganz Besonderes, nicht bloß, weil auch ich mit meinem Beitrag „Offener Brief“ darin vertreten bin und die Themen der Geschichten auch mein Leben betreffen – sogar in mehreren Hinsichten. Bezüglich meiner Homosexualität ist erwähnenswert, dass mir erst in Deutschland bewusst geworden ist, dass ich „anders“ bin und anfangs wollte ich es geheim halten … Verständlich angesichts der Tatsache, dass es so etwas in dem Land, wo ich mehr als die Hälfte meines bisherigen Lebens verbracht habe, „nicht gab“. Jedoch merkte ich schnell, dass ich damit meine Familie, meine Lieben und vor allem mich selbst belügen würde und so entschied ich mich für die Wahrheit und die Offenheit.

Noch aus diesem Grund freut es mich sehr, dass der Erlös vom Verkauf des Buches zu 60 % drei Vereinen zugutekommen wird, darunter auch Quarteera in Berlin. Dieser Verein setzt sich zum Ziel, Homophobie in der russischsprachigen Community in Deutschland zu bekämpfen. Das finde ich großartig! Auch die zwei anderen Vereine BV ANUAS e.V. und re-empowerment setzen sich für Opfer von Gewalt ein.
Zum anderen bin ich dem Q5 Verlag und der Herausgeberin Petra Schaberger, die dieses Projekt ins Leben gerufen hat, ausgesprochen dankbar – dafür, dass ich bei der Revision (Korrektur) der Texte mithelfen durfte. Eine Arbeit, die mir viel bedeutet hat.
„Mut gemacht, gut gemacht!“, lautet ein Kommentar bei Instagram zu meinem Beitrag über die Veröffentlichung des Buches. Das bestätige ich nur zu gern. Ja, wir – die 50 Autorinnen und Autoren, die sich für so eine herausragende Sache zusammengetan haben – wir haben es gut gemacht. Richtig gut!
