Veröffentlicht in Persönliches, Psyche

Es bleibt verborgen oder Corona kennt keine Weihnachten

Meine Frau hat es erwischt – das Corona-Virus. Es kam wie angeflogen abends am 23. Dezember, mit den üblichen, bekannten Symptomen. Der Test am Tag danach hat es bestätigt – Covid-19 hat zugeschlagen. Corona kennt eben keine Weihnachten. Alle Feierlichkeiten sind nun gecancelt, Heiligabend bei Freundinnen fällt aus, Familientreffen beiderseits an folgenden Tagen finden auch nicht statt.

Etwas Gutes hat das Ganze. Meine Angst ist weg – diese panische Unruhe, die ich alljährlich im Dezember verspüre und die verschwindet, sobald meine Lieben sich alle bei uns versammelt haben. Dieses Mal hat sich die Panik im selben Moment verflüchtigt, als mir klar wurde, dass der Besuch ausbleibt. Das stärkt meinen Verdacht, dass ich als Kind an so einem Tag des Familientreffens etwas Schlimmes erlebt haben muss. Was es war, gibt allerdings das Unterbewusstsein mir weiterhin nicht frei. Es bleibt verborgen und ich kann nur mutmaßen.

Ja, ich bin trotzdem traurig und bedauere, dass Weihnachten ausfällt, aber das belastet mich bei Weitem nicht so sehr wie diese dunkle undefinierbare Furcht.

Fürwahr – die Psyche des Menschen ist unergründlich.

PS: Meiner Frau geht es heute schon etwas besser, aber die Kraft fehlt ihr. Mich hat das Virus bis jetzt nicht angegriffen. Ich hoffe – es bleibt so.

Autor:

Geboren bin ich 1954 in einem deutschen Dorf in Westsibirien (Gebiet Omsk), lebe seit 1992 in Deutschland. Nach 18 Jahren Bibliotheksarbeit in Omsk und 20 Jahren in der Stadtbücherei Lüdenscheid bin ich nun seit Dezember 2019 Rentnerin. Ich schreibe gern für meine Blogs und für die Homepage. Es gibt zwei Buchveröffentlichungen von mir: "In der sibirischen Kälte" und "Andersrum". Einige meiner Texte sind auch als eBooks im Internet frei zugänglich.

20 Kommentare zu „Es bleibt verborgen oder Corona kennt keine Weihnachten

  1. Oh, das tut mir leid, ich Wünsche ihr von Herzen gute Besserung 🌹
    Angst ist schlimm…schreibs doch mal auf, wie es damals war, ich wünsche dir viel insight und dass die Angst vergeht. Liebe Grüsse Brig

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  2. Das tut mir leid. Das so ein schönes Fest dem C. Zum Opfer fällt ist nicht erfreulich. Doch ihr werdet das Beste daraus machen. Schlimm ist halt wenn die Gästeschar von weit her anreist, und dann musso kurzfristig abgesagt werden. Wichtig, dass deine Frau wieder ganz gesund wird. Dass sie es nicht übertreibt und sich übernimmt. Von mir fliegen jetzt liebe Grüße, heilsame Wünsche und Gedanken und ein Lächeln von Herz zu Herz. Ganz herzlich M.M.
    🎄🌹♥️🐈‍⬛♥️🌹🎄

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  3. Liebe Rosa, auch ich wünsche dir, dass deine Frau ganz bald wieder völlig gesund sein wird, und es dich erst gar nicht erwischt. 💖

    All meine Pfötchen sind für euch gedrückt. 🐱

    Zu allem Anderen: ich verstehe dich bezüglich deines Verdachts leider sehr gut. Wenn du möchtest, fühl dich wegen allem fest umarmt. 🌞

    Herzlichste Grüße an euch beide: VVN

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    1. Lieber Michael,
      danke für die guten Wünsche! 💕 Es ist nicht ganz so schlimm. Dagmars Symptome halten sich in Grenzen, und ich bleibe bis jetzt vom Virus verschont. Und eigentlich ist es wirklich eine ruhige Zeit, ohne jeden Stress.
      Herzliche Grüße
      Rosa

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  4. Liebe Rosa,
    auch in meiner Verwandtschaft musste das Weihnachtstreffen aus Krankheitsgründen abgesagt werden. Ob’s das C-Virus ist, bleibt vorerst unklar, die Befindlichkeiten vor allem des Patienten haben mich aber tatsächlich nur sehr schlecht schlafen lassen. Inzwischen dürfte es beiden Erkrankten etwas besser gehen.
    Ich war ohnehin an diesem Tag arbeiten, aber ich hätte doch denen, die an der Feier teilgenommen hätten, ein wunderschönes Treffen gewünscht.
    Aber wie so vieles, können wir das Leben oftmals nicht planen. Solange alle wieder vollkommen gesund werden, wird man’s auch verschmerzen.
    So wünsche ich auch Deiner Dagmar, dass sie sich bald wieder kräftig fühlt – und dass Dir die Bekanntschaft mit dem C-Virus erspart bleiben möge!
    Ganz liebe Grüße, C Stern

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    1. Danke, auch von Dagmar. 😊 Es geht ihr besser, nur die Stimmung ist „im Eimer“. Ich habe nach wie vor nichts, was mich schon wundert. Aber was nicht sein muss, muss auch nicht. 😉
      Herzliche Grüße
      Rosa

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  5. Erst heute lese ich von eurem Pech und hoffe, Dagmar geht es inzwischen besser und du hast dich nicht angesteckt. Wenn man sich liebt und schätzt, so ist schließlich jeder Tag des Jahres ein guter Anlass, sich zu treffen – nicht nur unterm Tannenbaum! Vielleicht auch lieber in kleinen ‚Häppchen‘, so dass du nicht immer so einen riesigen Berg besteigen und überwinden musst?!

    Ich wünsche euch einen stressfreien Übergang ins Neue Jahr bei (relativ) gutem Befinden und nur das Beste für 2023! 🎉

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    1. Liebe Heather,
      Du hast recht, man kann sich als Familie auch an anderen Tagen treffen und das haben wir eben vor. Mal sehen, ob es klappt. 😉
      Dagmar geht es schon viel besser, mir – noch immer gut. Ich bin wohl immun gegen Corona. 😃
      Danke für Deine Wünsche fürs neue Jahr – auch wir wünschen Dir und Deinen Lieben einen guten „Neustart“. 😍😍
      Viele herzliche Grüße
      Rosa

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  6. Na ja, liebe Rosa, unser Weihnachten stand auch unter keinem guten Stern.
    Mein Mann wurde an Heiligabend operiert. Eine Herzklappe mußte ersetzt werden, sie war von Streptokokken zerstört und drei Bypässe brauchte er auch,
    alles sehr dringend…
    Noch ist er in der Klinik, die 6. Woche jetzt, aber es geht aufwärts.

    Alles Gute für Dich und all Deine Lieben
    Ganz herzlich, Bruni

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