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Beim Recherchieren entdeckt

Zu meiner großen Überraschung entdeckte ich neulich beim Recherchieren eine meiner Übersetzungen nach dem Buch „In der sibirischen Kälte“, veröffentlicht auf der Homepage des Deutschen Hauses der Republik Tatarstan.

Ja, ich erinnere mich, dass ich 2021 diesen Text, in dem es um meinen Vater geht, auf Anfrage des Leiters eingereicht habe. Da keine Rückmeldung kam, dachte ich, daraus wäre nichts geworden. Aber – siehe da, die Geschichte wurde doch veröffentlicht.

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Es war einmal in Sibirien – Teil 3

Kurzgeschichte

(Mit Fragmenten aus dem autobiografischen Buch „In der sibirischen Kälte“).

„Also, es war ein schöner sonniger Herbsttag und ich sechs Jahre alt. Mit wem ich auf dem Streifzug durch den großen Garten unterwegs war, kann ich nicht genau sagen, vermutlich mit der damals achtjährigen Mascha. Jedenfalls hatten wir unsere Unterhosen mit Äpfeln gefüllt …“

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Es war einmal in Sibirien – Teil 2

Kurzgeschichte

(Mit Fragmenten aus dem autobiografischen Buch „In der sibirischen Kälte“).

„Auf dem Kartoffelacker verschwand der Schnee immer am schnellsten, weil er ja nicht so fest getrampelt war. Darauf wartete ich schon sehnsüchtig, um mit meinen Feldforschungen loszulegen. Ja, ich hatte meine Bedenken – das gebe ich zu – aber die Erde sah so schwarz, so trocken, so verlockend aus. Kein Fleckchen Schnee mehr, keine Wasserpfützen. Ich wagte es, über den Boden zu laufen, und anfangs ging auch alles gut – fast bis zur Mitte des Feldes. Dann spürte ich plötzlich, wie meine Beine durch das anhaftende Erdreich immer schwerer wurden, und ehe ich mich versah, steckte ich fest. Ich erstarrte vor Schreck, denn der Boden unter meinen Füßen gab mehr und mehr nach. Ich versuchte, ein Bein aus der Erde herauszuziehen. Es gelang mir, allerdings ohne den Gummistiefel – der wollte nicht mit. Was sollte ich tun? Ich sah mich um – kein Mensch zu sehen. Ich war allein! Mitten im Morast! Mich überkam die nackte Panik. Die Vorstellung, in der aufgeweichten Erde zu versinken, war grauenhaft.

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Es war einmal in Sibirien – Teil 1

Kurzgeschichte

(Mit Fragmenten aus dem autobiografischen Buch „In der sibirischen Kälte“).

„Hättest du Lust auf eine Reise?“ Die Großmutter lächelt ihre Enkeltochter an. Julia wundert sich. „Jetzt, bei dem schlechten Wetter? Es regnet doch!“
„Das Wetter kann uns überhaupt nichts anhaben, denn es ist eine besondere Reise. Eine, die kein Fahrzeug braucht, sondern nur die Kraft unserer Vorstellung.“
Julia ist neugierig: „Wohin soll es denn gehen?“
„Tausende Kilometer weg von hier – in ein weites Land und in ein Leben, das ganz anders ist, als du es gewohnt bist.“

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Betreffend Familie

Zwanzig der insgesamt hundert Fragen habe ich nun beantwortet und … bin stecken geblieben. Demnächst soll es um die Eltern, Großeltern und Geschwister gehen. Darüber habe ich jedoch schon viel in meinem Buch und in früheren Beiträgen geschrieben. Das Gleiche noch einmal zu wiederholen oder zu umschreiben würde wenig Sinn ergeben und es fühlt sich auch irgendwie falsch an. Deswegen habe ich beschlossen, nicht weiterzumachen.
Ob ich vielleicht die eine oder andere der übrigen Fragen doch als Thema für einen Blogartikel aufgreife? Das überlege ich mir noch. 😉
Die Buttons unten führen zu drei meiner bereits auf der Homepage und in diesem Blog veröffentlichten Texte.

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Strudel und anderes

18. Was war Ihr Lieblingsgericht und was gab es besonders oft bei Ihnen zu Hause?
19. Welches Gericht mochten Sie als Kind gar nicht?

Bei Kindern ist das Schmecken viel intensiver, als bei Erwachsenen. Sie müssen erst einmal lernen zu unterscheiden, was gut, was schlecht und was gar nicht essbar ist. Ich denke, ebenso stärker empfinden Kinder den Hunger. Ich hatte jedenfalls oft Hunger, dann knurrte und nagte es unangenehm in meinem Magen. Das heißt aber nicht, dass ich zu wenig zu essen bekam. Ich hatte schon genug, auch wenn es einfache Gerichte waren.

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Das Vergnügen und die Pflicht

17. Welche Jahreszeit fanden Sie als Kind am schönsten und warum?

Zu drei Jahreszeiten gibt es bereits Texte von mir, veröffentlicht entweder im autobiografischen Buch oder im Blog („Mein Winter 1969“, „Mein Herbst …“), speziell zum Sommer habe ich noch nichts geschrieben. Warum, frage ich mich und denke: Es liegt wohl daran, dass der Sommer in meiner Kindheit die ’normale‘ Jahreszeit war, die Hauptsaison sozusagen. Sommer bedeutete: Wärme, Licht, Farbenpracht, viel Vergnügen und neue Entdeckungen. Im Sommer spielte das Leben, wenn ich das so sagen darf, wogegen die anderen Jahreszeiten meine Freiheit doch in gewisser Weise einschränkten. Ich fand es zwar traurig, dass ich drei Monate lang die Schule nicht besuchen konnte, dafür brachte der Sommer viele andere schöne Sachen mit sich, Sachen, die im Winter gar nicht möglich waren. Apropos Schulsystem in Russland: Darüber könnte man haufenweise Negatives erzählen, was ja auch stimmte, nichtsdestotrotz ging ich gern zur Schule (meistens jedenfalls 😉). Aber das Thema Schule werde ich sicher noch in einem der späteren Beiträge aufgreifen.
Zurück also zum Sommer
.

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Kinderreime

16. Welchen Kinderreim, Abzählreim können Sie heute noch?

Zu dieser Frage gibt es nicht viel zu berichten. Zwei deutsche Kinderreime sind mir noch halbwegs im Gedächtnis geblieben. Aber auch nur, weil mein Vater beim Spielen mit seinen Enkelkindern diese Verse aufsagte. Wenn er dann noch mit den Kleinen die entsprechenden Bewegungen machte, konnten die sich vor Lachen kaum einkriegen. (Ich war da natürlich schon etwas älter, sonst hätte ich mich gar nicht mehr daran erinnert 😉).

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Freundschaft ist etwas sehr Wertvolles

15. Wer war der beste Freund, die beste Freundin? Was war das Besondere an ihm/ihr?

Gestern habe ich von meiner besten Freundin geträumt … Wahrscheinlich deswegen, weil ich mich in den letzten Tagen mit der entsprechenden Frage wieder einmal auseinandersetzte. Im Traum trafen wir uns und wir sprachen uns endlich aus. Sie sagte mir, dass sie mich sehr vermisse, aber gewisse Umstände (Menschen) hindern sie daran, mit mir Kontakt aufzunehmen. Zum Schluss haben wir uns sogar umarmt und beide geweint. Ich weiß nicht, ob ich dem Traum Glauben schenken soll, aber es war ein wunderbares Gefühl, so vertraut wie früher miteinander umzugehen, einander aus dem eigenen Leben zu erzählen und einander zuzuhören.

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Spielen – drinnen und draußen

Autobiografisch geht es weiter.

13. Was war Ihr Lieblingsspielzeug? 14. Was war das liebste Spiel draußen?

Jetzt bin ich aber am Grübeln. Spielzeug? … Ich könnte sagen – ich hatte keins, und das würde auch so ziemlich der Wahrheit entsprechen. Kann man den Puppenkopf, mit dem ich auf einem Kinderfoto zu sehen bin (an die Puppe selbst erinnere ich mich nicht einmal), als Spielzeug betrachten?

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Veröffentlicht in Autobiografie, Persönliches

Schönes und weniger Schönes

Und weiter gehts …

Fragen und Antworten, 10 – 12

10. Was war die schönste Erinnerung?

Gewiss habe ich nicht nur Schlimmes und Negatives in meiner Kindheit erlebt, sondern auch viel Freude und Glücksmomente gehabt. Aber was war am schönsten? …
Mein erstes Buch, dass mich sofort in seinen Bann gezogen hat? Schwimmen im Baggersee? Erdbeeren und Pilze im Wald sammeln? Die Fahrten mit den Eltern im Elektrozug (wie riesig der mir vorkam!) in die große Stadt, wo alles so ungewöhnlich und aufregend gewesen war? Das Ende der Winterzeit und wie ich den Jahreswechsel empfunden habe? … Ja, das Letzteres ist etwas, worüber ich gern ausführlicher erzählen möchte.

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Stilles Kind

Die nächsten Fragen zu meiner Biografie.

Fragen und Antworten, 7 9

7. Waren Sie ein lebhaftes, oder stilles Kind? Was wurde über Sie erzählt?
8. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Kindheit?
9. Was ist eine der frühesten Erinnerungen, die Sie haben?

Mir wurde von anderen erzählt, ich sei kein lebhaftes Kind gewesen, sondern still, schüchtern und ängstlich. So habe ich mich auch selbst in Erinnerung.

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Sieben Geschwister

Die nächsten Fragen zu meiner Biografie.

Fragen und Antworten, 5 6

5. Haben Sie Geschwister? 6. Wie groß war Ihre Familie und als wievieltes Kind wurden Sie geboren?

Ida und Jakob Schütz hatten sieben Kinder: Lilli, Ewald, Aneta, Ida, Jakob, Rosa, Erna. Ich kam als vorletztes Kind zur Welt. Drei Jahre nach mir wurde Erna geboren, da war unsere Mutter schon 44 Jahre alt. An das Zusammenleben mit Lilli und Ewald kann ich mich nicht mehr erinnern – sie verließen das Elternhaus als ich noch klein war. Auch an Aneta habe ich wenige (dafür aber kostbare) Erinnerungen; sie ging ebenso weg, sobald sie die Volljährigkeit erreicht hatte. Im Grunde „flogen“ wir alle aus dem Nest, so früh wie es nur möglich war – ich sogar schon mit 17.

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Das Grab meiner Mutter

Es ist für mich inzwischen so selbstverständlich – mein Leben im Wohlstand, in der Demokratie. Und doch denke ich oft an vergangene Zeiten, daran, was für ein Glück (im Unglück) ich hatte, in Russland als Deutsche geboren zu sein. Sonst wäre meine Familie dem totalitären Regime wohl niemals entkommen.
Eigenartig, dass das Land mir erst im Nachhinein wie ein Albtraum vorkommt. Als ich noch dort lebte und keine Alternativen kannte, schien mir mein Leben normal zu sein.
Ich hatte zu arbeiten und meine Kinder zu versorgen, mich um meinen Mann zu kümmern und meine Freundschaften zu pflegen. Natürlich hatte ich reichlich Kummer, aber auch viele Glücksmomente.
Was der Sozialismus wirklich bedeutet, zeigte sich den Menschen erst in den letzten Jahren der Sowjetunion. Denn als das morsche System in sich zusammenbrach, erblickten wir die zahllosen Leichen im Keller. Die ganze Welt erschauderte angesichts der unmenschlichen Verbrechen an der eigenen Bevölkerung.

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Feedback der besonderen Art

… und das Autorenherz schlägt höher. 💗

Eine Leserin aus Hemer ist so sehr von meinem Buch „In der sibirischen Kälte“ beeindruckt, dass sie das Buchcover nachgemalt und das Bild vor ihrer Haustür aufgestellt hat.

Ich bin überwältigt …

"In der sibirischen Kälte" von Rosa Ananitschev
„In der sibirischen Kälte“ (Buchcover)
"In der sibirischen Kälte" - Autobiografisches von Rosa Ananitschev
Autobiografisches

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Für die Ewigkeit

Beitrag für Blog q5 zum Thema „Zeit anhalten“

Sie läuft stetig weiter – die Zeit, unerbittlich, unbeeindruckt von Katastrophen und Geschehnissen des menschlichen Daseins. Sie lässt sich nicht abstellen, neu aufziehen oder anhalten. Man hat sogar den Eindruck, ihre Fahrt nimmt zu, mit jedem gelebten Jahr schreitet sie schneller voran.
Ich blicke zurück auf die breite Zeitspanne von 66 Jahren und denke: Das meiste hast du schon hinter dir, das wenigste bleibt dir noch. Ich suche nach Momenten, die in meinem Leben einmalig waren, nach Augenblicken des vollkommenen Glücks. Welche würde ich verewigen, wenn mir das möglich wäre?

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