Veröffentlicht in Diktatur, Memorial

Erloschen

Es soll das letzte Foto von Alexej Nawalny sein

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Geboren bin ich 1954 in einem deutschen Dorf in Westsibirien (Gebiet Omsk), lebe seit 1992 in Deutschland. Nach 18 Jahren Bibliotheksarbeit in Omsk und 20 Jahren in der Stadtbücherei Lüdenscheid bin ich nun seit Dezember 2019 Rentnerin. Ich schreibe gern für meine Blogs und für die Homepage. Es gibt zwei Buchveröffentlichungen von mir: "In der sibirischen Kälte" und "Andersrum". Einige meiner Texte sind auch als eBooks im Internet frei zugänglich.

17 Kommentare zu „Erloschen

  1. als ich die Nachricht hörte, zog es mir die Füße total geschockt unter den Beinen weg. Mein erster Gedanke war, dass Putin den Mann, den er nie namentlich genannt hat, endlich ausgeschaltet hat.

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  2. Allein die Beschreibung der traurigen Umstände strotzen von Zynismus. Wie muss ich mir denn einen ‚Spaziergang‘ in einer Strafkolonie am sibirischen Polarkreis vorstellen? Und ’sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen von Rettungskräften‘?
    Ein so tapferer, mutiger Mann, der Russland die Stirn bot und mit dem Preis seines Lebens zahlen musste.
    Du, liebe Rosa, schreibst: „Navalny war für mich wie ein kleines, helles Licht in der Finsternis Russlands. Nun ist es endgültig erloschen.“ Ich bin sicher, Funken seines Lichts haben andere Kerzen entzündet. Nun müssen andere das Feuer hüten und verbreiten.

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    1. Das möchte ich gern glauben, aber ich bezweifele, dass das Licht weitergetragen wird. Eigentlich müsste jetzt ein Feuer entfachen und das ganze Land umschließen … Es müsste der letzte Tropfen sein …

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  3. Das Schlimme ist, dass Putin so viele gehorsame A….löcher unter sich hat, die u.a. auch aus Karrieregründen das machen, was er von ihnen will – und die anderen schweigen und verschweigen die Wahrheit. – Als er hier in Deutschland nach dem Giftanschlag behandelt wurde, dachte ich für eine Minute, dass er vielleicht nicht nach Russland zurück fährt – aber wenn einer so mit Herz und Verstand Putinkritiker ist, dann kann er nicht anders.

    Wirklich mehr als traurig.

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    1. Lieber Michael,
      entschuldige bitte – ich habe erst jetzt deinen Kommentar gesehen und freigeschaltet.
      Ich denke auch – Navalny hat es zumindest befürchtet, auf jeden Fall wusste er, was in einem russischen Gefängnis ihn erwartet. Er ist noch deswegen für viele Menschen ein Held.
      „Wie dankbar dürfen wir doch dafür sein, dass wir in Mitteleuropa leben dürfen.“ Ich zitiere deine Worte mit der Antwort:
      Dreimal Ja, und du kannst dir denken, wie dankbar ich sein muss, dass ich nicht mehr in Russland, in diesem verfluchten Land, bin, und meine Familie ebenso.
      Herzliche Grüße
      Rosa

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    1. Tja, das Trauerspiel geht weiter. Über 200 Festnahmen gibt es schon, dabei machen sich die Menschen bloß auf, um mit Blumen Navalny zu gedenken. Die Mutter und der Anwalt treffen mittlerweile in der Strafkolonie ein, doch Navalny‘s Leichnam ist unauffindbar … Russland eben … und das ist bestimmt noch nicht alles.

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  4. Genau so könnte es gewesen sein, liebe Rosa ❣️
    Einer, der den Menschen ihre Rechte zurückgeben wollte ist tot…
    Wie schaurig lesen sich die Umstände, unter denen er zu Tode kam

    Ich bin sehr betroffen, auch wenn ich heute erst Deinen Bericht gelesen habe.

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