Im Herbst 1936 wurde der junge russische Poet Alexandr Jegorow verhaftet. Er hatte in der Fabrik „Für das sowjetische Kugellager“ (klingt vollkommen bescheuert, ist aber die wörtliche Übersetzung) gearbeitet und gelegentlich lyrische Texte in der fabrikeigenen Zeitung publiziert. Ihm wurde vorgeworfen, seine Gedichte seien pessimistisch, nach Jessenin klingend und ausweglos. Laut Zeugen benahm er sich als Mitglied des Lyrik-Zirkels besonders auffällig, zweifelte daran, dass das Leben „besser und fröhlicher“ wurde, sah unzufrieden aus und reflektierte diese Stimmung in seinen Gedichten.
„Pessimistisch … nicht erlaubt“ weiterlesenSchlagwort: Sowjetunion
In einer anderen Welt
Ein kleines Notizbuch, noch aus alten Zeiten, mit allerlei Eintragungen und damaligen Adressen meiner Verwandten und Freunde ist verantwortlich für folgende Erinnerungen.

Beschlossen – Ausgeführt
Überarbeitete Neuveröffentlichung
Über das Leben meines Großvaters, den ich nie kennenlernen durfte, ist mir nur wenig bekannt. Doch darüber, wie und warum er sterben musste, weiß ich mittlerweile mehr.
Seine eigenen Großeltern lebten einst in Rheinland-Pfalz. Sie waren 1807 zunächst nach Ungarn und schließlich 1810 in die Ukraine ausgewandert.
„Beschlossen – Ausgeführt“ weiterlesenDie ganze Wahrheit?
Noch eine Buchbesprechung, ebenso aus dem Jahr 2000, veröffentlicht in der „Westfälischen Rundschau“.
„Es gibt einen Namen in der Geschichte Russlands, der auch jetzt noch furchterregend ist, der eine grenzenlose Macht und Gewalt symbolisiert. Für die ältere Generation des Landes war dieser Name jedoch keine Geschichte, sondern die bloße Realität, in der kaum eine Familie vom Tod und Leid verschont blieb.
„Die ganze Wahrheit?“ weiterlesenRund um meine Geburt
Dank Petra Schaberger und Quintessenz-Manufaktur habe ich die Möglichkeit bekommen, 100 Fragen zu meiner Person und meinem Leben zu beantworten. Ich bin selbst neugierig, was dabei herauskommt. 😉
Nachfolgend die ersten vier Fragen mit meinen Antworten.
Ein Vierteljahrhundert
Jubiläum verpasst!
Ja, ich hätte feiern können – ein Vierteljahrhundert meines Lebens in Deutschland. Vor 25 Jahren, am 4. Dezember 1992, hatten meine Familie und ich Abschied von dem frostigen Moskau genommen, wo wir fast zwei Wochen an der Deutschen Botschaft in der Warteschlange verbrachten (um die Visa zu bekommen). Im Flugzeug der Lufthansa hoben wir wahrhaftig und endgültig ab – in Richtung Frankfurt am Main. Dort empfingen uns überraschend milde Temperaturen … und eine völlig andere Welt.

