Dieses Feedback habe ich in einer E-Mail erhalten, und ich darf es mit freundlicher Genehmigung der Absenderin veröffentlichen. Herzlichen Dank dafür!
„Fiktion und Wahrheit“ weiterlesenSchlagwort: Vergangenheit
Nur noch wenige Tage oder: Die Spannung steigt
Ach ja, meine Nervosität steigt langsam, aber unaufhaltsam – wie eine Welle, die sich den Nacken hinaufschiebt und mich manchmal den Atem anhalten lässt. Ich kann es mir kaum vorstellen: In ein paar Tagen stehe ich tatsächlich irgendwo in Potsdam und lese aus meinen eigenen Büchern. Dieser Gedanke fühlt sich so unwirklich an, als hätte er sich aus einem Traum in die Realität geschlichen.
„Nur noch wenige Tage oder: Die Spannung steigt“ weiterlesenMeine Urheimat
Bad Sooden-Allendorf … diesen Ort erkläre ich hiermit zu meiner Urheimat. Das klingt ein wenig pathetisch, ich weiß. Doch schon bei meinem ersten Besuch im Sommer 2021 habe ich diese alte Stadt in Hessen ins Herz geschlossen und dort verankert – als meine verlorene und wiedergefundene Heimat. Es ist so, als ob mein Herz die Fühler ausgestreckt, seine Wurzeln in diesem Ort ertastet und sich damit verbunden hätte. Auch das klingt pathetisch – aber ich kann dieses eigenartige, innige Empfinden kaum anders ausdrücken.
„Meine Urheimat“ weiterlesenDurchblick
Ich habe eine Sehstörung, die als Hornhautverkrümmung, Stabsichtigkeit oder Astigmatismus bezeichnet wird. Schon als Kind hatte ich meine Schwierigkeiten damit. Um in der Schule von der Tafel besser ablesen zu können, war ich immer gezwungen, in der ersten Reihe zu sitzen.
„Durchblick“ weiterlesenMein Herbst 1969
Eine Wiederveröffentlichung
Es ist September. Seine Zeit ist gekommen. Im Grunde ist der Herbst schon da, er sammelt sich bloß ein wenig, sucht noch das passende Gewand für dieses Jahr aus, die passende Melodie, den passenden Duft …
„Mein Herbst 1969“ weiterlesenWer kommt mit?
Wenn ich die Möglichkeit dazu bekäme, würde ich gern einen Blick in die Zukunft werfen. Nicht, um zu erfahren, was mit mir geschieht, sondern wie es mit der Welt weitergeht. Wie sieht die Erde in 50, 100, 200 Jahren aus? Werden immer noch Kriege geführt? Womöglich ist dann fast alles Leben bereits ausgelöscht und es wird nur noch vereinzelt oder in Grüppchen um die eigene Existenz gekämpft – wie schon in vielen düsteren Dystopien beschrieben. Kann das so schnell passieren? Ich hoffe, nicht. Ich will fest daran glauben, dass die Menschen endlich und nicht allzu spät begriffen haben, dass es auch anders geht – ohne Waffen, Bomben und Hass, aber mit Achtung, Liebe und Zusammenhalt.
„Wer kommt mit?“ weiterlesenWenn wir schweigen
Erst nachdem man sich mit dem Thema Kindermissbrauch auseinandergesetzt hat, wird man sich der wahren Ausmaße dieses abscheulichsten aller Verbrechen bewusst und fühlt sich einer schwarzen, bodenlosen Ohnmacht nahe.
„Wenn wir schweigen“ weiterlesen„Unser Schnee von heute“
Literaturblätter der Deutschen aus Russland
„UNSER SCHNEE VON HEUTE“ heißt der Literaturalmanach 2025 des BKDR Verlags. Er ist anlässlich des 30. Jubiläums des Literaturkreises der Deutschen aus Russland erschienen und enthält Prosa, Lyrik, Essays, Zeitzeugengeschichten und Erinnerungen. Zusätzlich befinden sich im Buch die Texte von GewinnerInnen sowie eine Auswahl von Beiträgen der Shortlist des 2. Nora-Pfeffer-Literaturpreises.
„„Unser Schnee von heute““ weiterlesenGeburtstag
Mein Geburtstag ist abermals vorbei und abermals bin ich froh darüber. Ich mag ihn nicht, mag es nicht, ihn zu feiern, mag nicht einmal Gratulationen entgegenzunehmen. Natürlich tue ich das trotzdem, bedanke mich für die lieben Wünsche, lache und „freue“ mich. Aber ich nehme es auch keinem übel, der mir erst nachträglich gratuliert oder es ganz vergisst.
Warum ist das so?
„Geburtstag“ weiterlesenKaleidoskop
Ein im Internet entdecktes Foto hat meine Aufmerksamkeit erregt und Erinnerungen, mit besonderen Emotionen verbunden, geweckt.
„Kaleidoskop“ weiterlesenKeine Angst. Oder etwa doch?
Der Februar ist für dieses Jahr restlos vorbei. Erledigt. Verlebt. Aber war gestern nicht erst Anfang Januar? … Die Zeit rast und je älter wir werden, desto schneller ist sie, wie es scheint. Aber wem erzähle ich das? Obwohl – die Jüngeren empfinden das vielleicht nicht so extrem. Sie sind mit der Gestaltung ihres Lebens, mit Familiengründung beschäftigt, haben üblicherweise viel mehr zu tun als die Älteren, und trotzdem läuft ihre Zeit im „normalen“ Tempo. Weil sie (gefühlsmäßig) noch jede Menge davon vor sich haben?
„Keine Angst. Oder etwa doch?“ weiterlesenWenn die Hoffnung langsam stirbt
In diesem Beitrag geht es um meine Schwester Aneta, die sich seit zwei Wochen in der Psychiatrie befindet. Wie es dazu kam, ist eine lange Geschichte. Die kurze Version: Da alle bisherigen Medikamente ihre Depression nicht lindern können, hat die zuständige Psychiaterin sie in die Klinik eingewiesen.
„Wenn die Hoffnung langsam stirbt“ weiterlesen„Eine Reise auch in meine Kindheit“
Wie ich sehe, schlummern achtzehn Entwürfe in meinem Blog … und ich kann mich Tage über Tage nicht aufraffen, etwas davon fertig zu stellen. Woran liegt es? Am Mangel an Konzentration, Antrieb und Schreiblust? An der Jahreszeit, die mir immer zu schaffen macht? Am zunehmenden Alter? Oder an der Sorge um meine Schwester Aneta, der es wieder so schlecht geht? An allem zusammen? Auf jeden Fall gelingt es mir nicht, auch nur länger über den einen oder anderen meiner Entwürfe nachzudenken – schon setzt der Drang ein, die Flucht davor zu ergreifen.
„„Eine Reise auch in meine Kindheit““ weiterlesenDamit muss ich leben
Man schreibt mir zu, eine starke und mutige Frau zu sein. Ich selbst würde sagen, dass ich auf jeden Fall kämpferisch bin und nicht so leicht aufgebe. Und doch sitzen so manche Ängste in mir, die sich nicht austreiben lassen. Einige davon sind auf den ersten Blick kaum zu erklären. Dazu gehört die Furcht vor der Dunkelheit, davor, nachts allein schlafen zu müssen. Sie begleitet mich schon seit jungen Jahren, aber ich denke, in Wirklichkeit seit meiner Kindheit. Bloß als Kind konnte ich sie nicht wahrnehmen, da es in der großen Familie praktisch nie dazu kam, dass ich allein im Haus war.
„Damit muss ich leben“ weiterlesenTante Rosa oder Wie ich zu meinen Namen kam
Meine Eltern haben allen ihren Kindern deutsche (viel mehr altdeutsche) Namen gegeben: Lilli (oder Lilia), Ewald, Aneta, Ida, Jakob, Rosa, Erna. Wie man unschwer erkennen kann, bin ich die Vorletzte in dieser Reihe.
„Tante Rosa oder Wie ich zu meinen Namen kam“ weiterlesenNah dran
Es ist zwar keine runde Zahl, aber nah dran. Heute sind Daggi und ich 19 Jahre verheiratet und seit 27 Jahren zusammen. Wir fragen uns erstaunt, wo ist die Zeit geblieben? Hinter uns – ist wohl die einzig richtige Antwort. Eine Zeit voll Höhen und Tiefen, wie das gewiss in jeder Ehe oder Partnerschaft ist. Wie viel davon vor uns liegt, wissen wir nicht, hoffen jedoch, noch lange zusammenzubleiben und einander unterstützen zu können.
„Nah dran“ weiterlesenTanzen
Als Mädchen hätte ich so gern tanzen gelernt. Doch das war in unserer Familie verboten, da es für meine streng gläubigen Eltern als Sünde galt, wie allerdings so vieles andere auch. Ich verstand nicht, warum gerade Dinge, die Freude machten, bei den Baptisten nicht erlaubt waren. Dazu gehörten ebenso Fernsehen, Kinobesuche, nicht christliche Musik, nicht christliche Bücher, Schminken, modische Frisuren und Kleidung. Von Rauchen und Alkohol ganz zu schweigen. Die letzteren zwei könnte ich ja noch akzeptieren. Aber warum, zum Teufel, durfte ich nicht in Anwesenheit meiner Mutter laut und ausgelassen lachen? …
„Tanzen“ weiterlesenTelefonieren
Das Telefonieren ist inzwischen ein fester Bestandteil unseres Alltags und mit dem Handyboom aus der Welt nicht mehr wegzudenken.
„Telefonieren“ weiterlesen„Sehnsucht nach Heimat“
Der neue Almanach der Deutschen aus Russland ist da und mein Buchshop hat sich somit um ein Buch erweitert. Ich freue mich, auch dieses Mal mit meinem Beitrag: „Die Abwehr“ dabei sein zu dürfen.
„Das Buch aus der Reihe Literaturblätter der Deutschen aus Russland (Almanach 2023/2024) versammelt vorwiegend Texte von Autorinnen und Autoren, die im Spannungsfeld zwischen der deutschen und der russischen Kultur sozialisiert worden sind. Die Texte spiegeln die Vielfalt menschlicher Erfahrungen wider und drücken die Sehnsucht nach Heimat, Familie und einem sicheren, friedlichen Zuhause aus. Aspekte wie Fremdsein, Identitäts- und Heimatverlust beziehungsweise die Suche nach einer neuen Heimat sind in unserer von Migration geprägten Gegenwart aktueller denn je. Aufgrund ihrer wechselhaften und zum großen Teil tragischen Geschichte haben die Deutschen aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion einen besonderen Bezug zu diesen Themen entwickelt. Das Gefühl, immerzu DAZWISCHEN zu stehen, sich irgendwo im Niemandsland zu befinden, war prägend auch für frühere Generationen sowjet- und russlanddeutscher Autorinnen und Autoren.
In diesem Buch erwartet Sie eine bunte Mischung literarischer Formen und Blickwinkel. Zum Teil stammen die Beiträge von bereits etablieren Autorinnen und Autoren, zum Teil sind es Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die auf detaillierte Art und Weise ihre Erinnerungen aus den letzten Jahrzehnten
festhalten. Überzeugen Sie sich selbst. Lauschen Sie den literarischen Stimmen aus dem Niemandsland!
Liste der Autorinnen und Autoren, die in diesem Band vertreten sind (nicht alphabetisch): Julia-Maria Warkentin, Irene Langemann, Wendelin Mangold, Eugenia Mantay, Elisabeth Schermuly, Heinrich Rahn, Inga Kess, Katharina Peters, Alexander Weiz, Elisabeth Steer, Andreas A. Peters, Helena Goldt, Max Schatz, Sergej Tenjatnikow, Rosa Kordan, Artur Rosenstern, Lydia Galochkina, Melitta L. Roth, Helene Rahn, Carola Jürchott, Mila Dümichen, Rosa Ananitschev, Ilona Walger, Viktor Krieger und Irene Kreker.“

Hrsg. Artur Böpple in Kooperation mit dem Literaturkreis der Deutschen aus Russland und dem BKDR. Redaktion: Carola Jürchott, Melitta L. Roth, Martina Leon und Artur Böpple.
Literaturalmanach 2023/2024, ISBN 978-3-948589-48-6
Softcover, 280 S., Preis: 14,00 €
Schweigsam
So kann man mich mit einem Wort beschreiben. Menschen, die mich gut kennen, würden dies bestätigen. Im Familienkreis oder unter Freundinnen fühle ich mich allerdings freier, als in einer größeren Gesellschaft, aber ich mag es nicht, im Mittelpunkt zu sein, oder vor einem Publikum zu stehen. Da ich mich dabei unwohl und unsicher fühle, blamiere ich mich auch meistens – das hallt dann lange in mir nach, macht alles noch schlimmer und führt letztlich in einen Teufelskreis.
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