Veröffentlicht in Menschsein, Persönliches

Tanzen

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Geboren bin ich 1954 in einem deutschen Dorf in Westsibirien (Gebiet Omsk), lebe seit 1992 in Deutschland. Nach 18 Jahren Bibliotheksarbeit in Omsk und 20 Jahren in der Stadtbücherei Lüdenscheid bin ich nun seit Dezember 2019 Rentnerin. Ich schreibe gern für meine Blogs und für die Homepage. Es gibt zwei Buchveröffentlichungen von mir: "In der sibirischen Kälte" und "Andersrum". Einige meiner Texte sind auch als eBooks im Internet frei zugänglich.

21 Kommentare zu „Tanzen

  1. Ich glaube an eine Schöpferkraft, die das Tanzen sehr wohl zulässt, wofür hätte diese „Gottheit“ die Menschen mit etwas wie einem Rhythmusgefühl ausgestattet? Ja, ernsthaft, ich glaube an eine Kraft, die uns so Wunderschönes wie die Natur überlassen hat und eben auch viele unterschiedliche Talente. (Nicht nur wir Menschen sind damit gesegnet, sondern auch die Tier- und Pflanzenwelt.)

    Wenn wir Talent dazu haben, uns zu Musik gut zu bewegen, dann ist das in meinem Glauben auch ein Geschenk, von wem auch immer. Warum sollen wir uns nicht an unserem Sein erfreuen? Gerade das zeigt ja auch Dankbarkeit – oder liege ich da ganz falsch?

    Naturreligionen – hier wird viel getanzt und aus vielen Anlässen. So soll es sein!

    Ich habe das Gefühl, dass Du das Tanzen genossen hast … :-))) Und das ist das Einzige, was wirklich wichtig ist.

    Herzensgrüße an Dich, liebe Rosa! C Stern

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    1. So ähnlich denke ich auch. Dazu möchte ich noch anmerken: Am Beispiel der Baptisten sieht man wieder, wie man es nicht machen soll, um das Erwünschte zu erreichen. Hätten sie mir meine Freiheit gelassen, mich nicht zum Glauben zwingen wollen, wäre ich vielleicht heute doch ein gläubiger Mensch, auch wenn ich es mir schlecht vorstellen kann. Jedenfalls haben sie es in dieser Hinsicht gründlich vermasselt.
      Liebe Grüße nach Österreich 💕
      Rosa

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  2. Ich glaube selbst nicht an irgendeine Form von göttlichem Wesen und denke, unser Sein endet, wenn unser Leben endet. Trotzdem singe ich in einem Gospelchor. Auch, wenn ich es ein bisschen traurig finde, dass es als Motivation und Inspiration notwendig war, so wurden doch mitunter großartige Musik und andere nicht-lebensnotwendige Dinge dadurch geschaffen. Nun gut, auch die unvorstellbar grausamsten Dinge wurden im Namen der Religion erdacht und getan…
    Wie kann man an eine Göttlichkeit glauben, die einen zur Hölle schicken möchte, wenn man das von dieser Göttlichkeit angeblich geschenkte Leben mit Lachen, Musik, Tanz, Kunst und allerhand Genuss und Freude feiert?

    Auch, wenn du dir den Tanz nicht endgültig erobert hast, so wünsche ich dir doch, dass du das Leben mit herzhaftem, lauten Lachen feierst. Jederzeit, wenn dir danach ist.

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    1. Danke sehr! Das tue ich.
      Deinen Worten, liebe Samy, kann ich nur zustimmen. Was die Musik betrifft: Ich mag christliche Musik (wenn auch nicht unbedingt Gospel). Schon als Kind habe ich gern meinem Vater zugehört, wenn er Geige oder Fußharmonium spielte. Die Klänge trafen auch meine inneren Saiten, harmonierten mit meiner Seele, machten mich zwar traurig, aber auf eine angenehme Weise. Heute höre ich am Liebsten Gregorian, Lesiëm, eRa und Ähnliches. 😊
      Herzliche Grüße
      Rosa

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  3. Diese baptistische Religion erzieht doch einfach nur zu ängstlichen Kindern. Ich weiß noch, dass ich als Kind relativ ängstlich war, weil die Religion mit so vielen Regeln verbunden war, auch wenn es in meiner Umgebung viel weniger waren als bei Dir noch. Vor allem die baptistische Religion hatte da strenge Regeln. Gut, dass Du Dich innerlich dagegen aufgelehnt hast! Was für schreckliche Gedanken, wenn alles, was Spaß macht, verboten sein soll und das angeblich von Gott so gewollt sein soll! Was waren das für schreckliche Zeiten, wo Menschen sowas geglaubt haben! Ich glaube nicht an so einen Gott. Und heutzutage sind ja nicht alle so streng, dass sie Fernsehen und Kino verbieten. In der Freikirche, in der ich mal war, wurde sogar zum Tanzen aufgefordert weil in biblischen Versen auch getanzt wurde! Und auch zum Filme schauen wurde aufgerufen. Allerdings möglichst christliche, Krimis sollte man besser nicht schauen, sagen sie. Aber wenigstens war es nicht verboten. Ich hab es grad mal gegoogelt mit den Baptisten heute. Anscheinend gibt es im Gottesdienst immernoch ne Kleiderordnung, dass Frauen keine Hosen tragen dürfen und man muss ein Kopftuch tragen. Auch das Tanzverbot und Verbot von Fernsehen und Popmusik gibt es in strengen Gemeinden immernoch!!!! Unfassbar.
    Gut, dass Du nicht gläubig geworden bist und Dich davon nicht hast verängstigen lassen! Wünsche Dir, dass Du ne gute Zeit hast mit Dingen, die Dir Freude machen, Musik und Tanz, Filme und ganz viel Lachen und Spaß! Ich glaube, sowas freut Gott viel mehr als so ein verängstigter Glaube!

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    1. Danke Dir, Lilli, für Deine lieben Worte! 💗

      Die russlanddeutschen Baptisten haben sich hier kein bisschen angepasst. Sie sind genauso, wie zu meiner Zeit in Sibirien; die Frauen sitzen im Gottesdienst von den Männern getrennt, mit Kopftüchern, und natürlich dürfen sie keine Hosen tragen, sondern nur lange, nach Möglichkeit, dunkle Röcke.

      Meine jüngste Schwester lehnt immer noch das Fernsehen (sowie vieles andere) ab, hat aber ein Smartphone. Ein kleiner Vorschritt immerhin. 😉 Doch wenn sie was wissen will, ruft sie mich an und fragt, ob ich nicht im Internet nachsehen könne. Selbst schauen – um Gottes willen! Ich hingegen darf ja sündigen.😃

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      1. Das ist ja lustig, dass sie dann Andere für sich „sündigen“ lässt! 😄 Meine Mutter hat mir erzählt, nicht alle Gemeinden sind so streng, ihre Tante ist in einer baptistischen Gemeinde, da darf man sogar schon Hosen tragen als Frau und sogar ohne Kopftuch sein, sie seien ganz modern! Ins Internet geht die Tante auch. Da muss Deine Schwester in einer ganz strengen Gemeinde sein! Schrecklich, dass es sowas noch gibt! 🙈

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  4. Ja, es ist in meinen Augen traurig, wie etliche Konfessionen und Glaubensrichtungen auch heute und über die gesamte Erde verteilt, den Standpunkt vertreten, man wäre nur wahrhaft gläubig, wenn man leidet, sich kasteit und ein freudloses Dasein führt. Gott, Allah etc. soll die einzige Freude sein.
    Es führe zu weit, den Gründen dafür nachzuspüren, aber ich freue mich, dass du, liebe Rosa, einen kritischen, einen selbstbestimmten Weg gefunden hast, dich aus diesem Korsett zu befreien. Denn ein zu strenger, restriktiver Glaube lässt nur zwei Wege zu: Entweder den hörigen, unreflektierten (von den Glaubensführern erwünscht, weil leicht lenkbar) oder den mutig zweifelnden, kritischen und letztlich verweigernden (womit, du schriebst es richtig, genau das Gegenteil erreicht ist).

    Ich glaube, alles im Leben braucht einen Gegenpol: Wo Hass ist, muss es auch Liebe geben, wo Leid ist, muss es auch Freude geben. Wir sind Menschen, keine Götter und nicht Gott. Hätte man uns anders haben wollen, haben sie/hat er es ‚vergeigt‘! 😲

    By the way: Ich hatte Tanzstunden (machten alle in der Klasse), und sie waren die Hölle für mich! Mein Körper und ich, wir mochten einander nie besonders, und das wirkt sich leider auf die Bewegungen aus. Ohne jedes Selbstbewusstsein, aber mit der Körpergröße eines Leuchtturms – ja, sogar der Kopf blinkte rot vor Scham – stakste ich mit korpulentesten Partner (nur er hatte auch meine Größe) über den Holzboden im Hinterzimmer einer Kneipe. Den Abschlussball mit Publikum ließ ich, wen wundert´s, sausen, genauso wie den Abi-Ball. Zu meiner Hochzeit vor 42 Jahren stakste ich dann mein allerletztes Mal.

    Genieße also ohne schlechtes Gewissen, ohne Scham deine Lieblingsmusik, tanz mit deiner wundervollen Frau dazu, habt bewusst Freude mit hellwachen Sinnen! Das ist Leben.

    Liebe Grüße, Heather

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    1. Liebe Heather,
      du hast, wie so oft, das Thema wunderbar ergänzt, obwohl über Religion kann man wirklich unendlich diskutieren.
      Danke dir für deine Wünsche! Was das Tanzen anbelangt, so musste ich im Laufe der Zeit feststellen, dass es mir doch nicht liegt, also kann ich dich sehr gut verstehen (wieder etwas gemeinsam). 🙂🙃
      Viele herzliche Grüße, auch von Daggi,
      Rosa

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  5. „Und David tanzte mit aller Macht vor dem Herrn her und war umgürtet mit einem leinenen Priesterschurz.“ So steht es im 2. Buch Samuel. Ich kann daran nichts verwerfliches erkennen.
    Viele moderne Freikirchen wie Hillsong, Willow Creek, ICF oder Bethel veranstalten regelrechte Worship-Konzerte. Da ist mir dann manches schon wieder zu viel und zu eventmäßig aufgeladen, aber bei unserem Gottesdienstformat mit Band und Lobpreis gibt es auch immer wieder Augenblicke, wo ich nicht sitzenbleiben und stillhalten kann.
    In meiner evangelisch lutherischen Gemeinde ist das auch eher selten, dass man sich so verhält, aber was willste machen, wenn das Herz überfließt und es in den Beinen zuckt🤷‍♀️😉.

    Am liebsten singe und tanze ich zuhause, und da läuft dann in der Playlist auch schon mal „Hallelujah“ und „Hells Bells“ nacheinander. Und gehe nicht davon aus, in der ewigen Verdammnis zu landen (und wenn, dann nicht deswegen).

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    1. Die Baptisten überlesen solche Stellen in der Bibel oder interpretieren sie anders und ziehen nur das heraus, was zu ihren Vorstellungen passt. Wie diese Vorstellungen entstanden sind, weiß kein Mensch. Aber damit will ich mich auch nicht auseinandersetzen.
      „Am liebsten singe und tanze ich zuhause, und da läuft dann in der Playlist auch schon mal „Hallelujah“ und „Hells Bells“ nacheinander.“
      Meine fromme Schwester würde sich wohl in diesem Fall nachsichtig zeigen (da du immerhin an Gott glaubst), dennoch mahnende Worte finden. Im Sinne: mehr Beten, genauer die Bibel lesen, an die Hölle denken. Dann wird Gott dein Verhalten schon korrigieren und dir zeigen, was du falsch machst. 😃

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      1. Nicht nur die Baptisten, manche landeskirchlichen Geschwister auch. Da spielt es zwar keine Rolle mehr, wenn wir Kleidung aus Mischgewebe tragen, aber Homosexualität wird auch weiterhin als Sünde deklariert, obwohl klar ist, dass sich die biblischen Passagen meist auf Pädophilie oder Vergewaltigung (Lots Töchter…) beziehen, die ja wirklich niemand gutheißen will. Es ist zum Kotzen.
        Und im Übrigen kann ich damit leben, ermahnt zu werden. Gott selbst hat mir allerdings noch nie die Ohren langgezogen. Ich bin überzeugt, er hat einen ausgeprägten Sinn für Humor. Sonst hätte er uns nicht erschaffen😅.

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  6. Es muss eine seltsame Art von Humor sein, die Gott hat. Er straft, zürnt und vernichtet. Dass er lacht, habe ich in der Bibel noch nicht gelesen. Auch von seinem Sohn sind keine Witze überliefert.

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    1. Wenn es wirklich einen Gott gibt, dann sind die Menschen wohl eher die Figuren seines Brettspiels. Nur, dass er selbst in den Verlauf des Spiels nicht eingreift. Er beobachtet uns bloß und amüsiert sich. Vielleicht lacht er sich dabei gelegentlich ins Fäustchen …

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