Veröffentlicht in Menschsein, Persönliches, Psyche

Die Ich-Existenz

Bild: Gerd Altmann/geralt auf Pixabay
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Geboren bin ich 1954 in einem deutschen Dorf in Westsibirien (Gebiet Omsk), lebe seit 1992 in Deutschland. Nach 18 Jahren Bibliotheksarbeit in Omsk und 20 Jahren in der Stadtbücherei Lüdenscheid bin ich nun seit Dezember 2019 Rentnerin. Ich schreibe gern auf meinem Blog und verfüge über eine Homepage. Es gibt zwei Buchveröffentlichungen von mir: Autobiografisches „In der sibirischen Kälte“ und Novelle „Andersrum“. Außerdem bin ich Mitautorin in einigen Almanachen des BKDR Verlages und in verschiedenen anderen Anthologien.

26 Kommentare zu „Die Ich-Existenz

      1. Vielen Dank für Ihre Antwort:

        In mir sind viele, die Mehrheit davon kenne ich nicht.
        Ich bin seit meiner Kindheit, in mir, auf der Suche nach mir.
        Was anderen ihr Selbst (ich) ist, dem weiss ich mir nicht.

        Mit freundlichen Grüßen
        Hans Gamma

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  1. Das stimmt, Jeder Mensch ist ein Ich, aber Du, die Ich-Rosa, macht sich über dieses Ich auch viele eigene Gedanken. Das ist jetzt schon ziemlich speziell. Andere Ichs machen sich über andere Dinge Gedanken, nicht Jeder reflektiert sein Ich so viel.
    Mich persönlich bringt das, dass es mir als „ich“ gut geht, dazu, dankbar zu sein dafür. Und auch etwas davon weiter geben zu wollen, weil ich eben dankbar bin. Dankbar dafür, dass ich nicht mit Krieg konfrontiert bin persönlich oder mit Flucht oder anderen schlimmen Dingen, auch dass ich relativ gesund bin.
    Andererseits kann ich auch nicht dauernd die schlimmen Nachrichten anschauen. Manchmal bleibe ich einfach lieber in meiner Blase zwischendurch.

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    1. Du hast recht – man soll nicht so viel darüber nachdenken, vor allem, weil es ohnehin nichts bringt. Eine Pause von schlimmen Nachrichten brauche ich auch dringend – werde es versuchen … 😊

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  2. Liebe Rosa,
    Gedanken, wie Du sie mit uns teilst, kenne ich in ähnlicher Weise auch von mir. Vor allem dann, wenn ich zuviel Zeit zum Denken habe, daher ist es oft sehr gut, im Tun zu sein. Denn ich kann nichts dafür, für diesen Zufall, für den ich es halte, hier geboren worden zu sein, in meinem mir zugewiesenen und eindeutigen Geschlecht (auch das ist nicht selbstverständlich), in dieses freie und reiche Land. Als Tochter von, als Enkelin von …
    Doch HALT! begehrt mein Inneres auf, glaube ich wirklich an diesen Zufall? Oder halte ich es für möglich, mich vor diesem irdischen Leben für eine bestimmte Inkarnation entschieden zu haben, sozusagen noch in meiner geistigen Existenz? Hmmm, ja, ich halte für möglich, dass meine Seele mehrere irdische Runden vollbringt, immer in anderen Ich’s – und doch, als Zentrum: meine Seele, die unverwüstliche. Das, was immer noch ist und sein wird, wenn der Körper zerfällt, diese Hülle längst nicht mehr existiert.
    Wenn jeder Mensch seine eigene Existenz schaffen könnte, würde sich doch wohl niemand freiwillig für seelische oder körperliche Schmerzen, für Elend, Krieg, Grausamkeit (als Opfer oder Täter) und Krankheiten entscheiden.
    Geformt werden wir von unserer Umwelt, sei es über Erziehung, durch Erfahrungen oder Entwicklungen und frei, uns selbst zu formen, sind wir nur sehr bedingt: Freiheit ist ein Begriff, der mir sehr oft unterkommt – denn wirklich „frei von“ und „frei zu“ ist wohl kein Mensch.
    Viele Fragen, mit denen wir uns beschäftigen, können wir nicht gültig klären, ich schließe allerdings nicht aus, dass es nach diesem irdischen Leben weitergeht, in anderen Dimensionen, als geistiges Wesen.
    Ob es ein weiteres ICH auf diesem Planeten oder anderswo geben wird, das kann ich vermutlich nicht beeinflussen. Ich vermute, ich wäre mit einer Wahlfreiheit auch total überfordert. Es ist gut so, wie es ist. Besser, nicht zu wissen, was da noch kommen mag … Wissen, selbst Ahnen, kann einem Angst machen!
    Ganz liebe Grüße zu Dir, C Stern

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    1. Ja, alles ist möglich und nichts ist gewiss. Dabei wird / soll es auch bleiben. Ahnen macht wirklich Angst.
      Danke Dir für Deine Gedanken zu diesem ungewöhnlichen Thema.
      Liebe Grüße 🌹
      Rosa

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  3. Dein Mitgefühl für alle, die vom Krieg betroffen sind, ist leider nicht mehr selbstverständlich. Immer öfter höre ich, dass „die Russen“, „die Israelis“ … ihr Leiden doch selber herbei geführt hätten.
    Was deine Gedanken zum „Ich“ betrifft: Für Hinduisten und Buhddisten sind deine Gedanken ganz normal. In diesen Religionen glauben die Menschen daran, dass ihr derzeitiger Körper nur eine Zwischenstation für die Seele ist, und dass diese in unterschiedlichen Körpern immer wieder auf die Welt kommt. Das Gute daran ist: Es gibt keine Hölle. Aber manche Wiedergeburt auf Erden kann der Hölle schon ziemlich nahe kommen, wie du richtig beschreibst.

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    1. „In diesen Religionen glauben die Menschen daran, dass ihr derzeitiger Körper nur eine Zwischenstation für die Seele ist, und dass diese in unterschiedlichen Körpern immer wieder auf die Welt kommt.“
      In meiner Vorstellung ist es jedoch keine Wiedergeburt, denn wenn ich sterbe, dann existiert auch meine Seele / mein Ich nicht mehr. Anstelle meiner wird ein anderes Ich sein, unabhängig von meinem jetzigen Ich … Es ist schwer, zu erklären, wie ich das wirklich meine, da fehlen mir leider die Worte.
      Nein, es gibt keine Hölle, aber der Logik nach gibt es dann auch keinen Himmel. 😊
      Ich danke dir herzlich für deine Worte.
      Rosa

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  4. Deine Gedanken sind mir nicht fremd, denn auch ich verliere mich oft in ähnlichen. Da ich über keinerlei therapeutische, philosophische oder religiöse Kenntnisse verfüge, kann ich zu den Ursachen nur das sagen, was auf ich auf mich beziehen kann und eine Erklärung für mich darstellt. Ich glaube jeder Mensch macht sich schon im Augenblick des Erwachens seiner Ich-Gewissheit auf den beschwerlichen Weg der Selbsterkenntnis, nach der Aufgabe, dem Sinn seines Seins und seiner Bedeutung in der Welt und für sie. Für Kinder und junge Erwachsene ist das eine spannende, oft zermürbende Zeit.

    In unserer aktiven Lebensphase drängen wir diese Gedanken in den Hintergrund. Wir müssen für Job und Familie ‚funktionieren‘. Kein Raum für metaphorische Grillen. Im Idealfall haben uns die früheren Gedanken zu einfühlsamen, mitfühlenden Menschen geprägt, die aber auch über ein gesundes Selbstwertgefühl verfügen.

    Werden wir älter, rückt der Gedanke an unser weltliches Ende mehr und mehr in den Fokus. Wer waren wir, was wollten wir, was haben wir tatsächlich erreicht und, jetzt bedrohlich neu, wohin gehen wir? Mit dieser neuen Brille gehen wir durch den Alltag und filtern durch sie alles, was wir wahrnehmen und empfangen. Wir werten strenger und verzweifeln oft an dem, was uns erreicht. Wir fühlen uns hilflos, weil wir tatsächlich für das große Ganze zu unbedeutend sind und nicht ausrichten können.

    Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das Grübeln und Durchexerzieren immer ähnlicher Gedankengedanke toxisch werden können und es immer schwerer wird, die Gedanken in positive Energie zu verwandeln. Mir hilft (nur in bescheidenem Maß) etwas, das, vermutlich zu Recht, jeden Therapeuten seine Hände über dem Kopf zusammenschlagen ließe, eine bewusste Verdrängung. Ich weiche befristet Nachrichten und Social Media & Co. aus, und sowie sich zu dunkle Wolken über meinem Haupt zusammenballen, lenke ich mich bewusst ab. Ich lese ein fesselndes Buch, versuche eines zu schreiben ;o) oder backe etwas nach einem etwas komplizierteres Rezept , das meine Konzentration fordert o.ä.. Ich weiche aus, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass am Ende all meiner Gedankenketten wieder das erste Glied steht.

    Leider wird uns (vorläufig?) auch keine KI bei der Lösung solcher Gedanken helfen, da sie nur aus einer unfassbar großen Anzahl schon vorgedachter Informationen, neue Verknüpfungen anbieten kann. Was uns nach unserem Ableben erwartet, kann sie auch nur aus gespeicherten ‚Glaubensbetrachtungen‘ etc. reproduzieren.

    Als Agnostikerin bleibt mir leider nichts anderes übrig, als mein Ich am Ende beim Pförtner abzugeben. Ich hoffe, ich schaffe das in Würde. Sollte ich ein neues erhalten (Pfandexistenz ;o)), so werde ich von diesem nichts mehr wissen. Wir können eben den selben Weg nur einmal gehen.

    Sorry, für mein langes Gelaber, liebe Rosa – noch länger denke ich an dich.
    LG und einen schönen Sonntag an dich und Dagmar

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    1. Danke dir, liebe Heather, für deinen ausführlichen Kommentar. Jetzt musstest du dich auch noch mit diesem ungemütlichen Thema befassen. 😉 Aber ich stimme dir in allem zu.
      Mein Fazit fällt relativ kurz und freudlos aus: Das Menschenleben ist nicht zum Vergnügen da, es ist ein immerwährender Kampf um das eigene Wohlbefinden und am Ende verliert man/frau doch.
      Sorry, das ist nicht besonders optimistisch. Doch solange wir können, kämpfen wir – um unsere Lieben und um uns selbst. So ist es für uns wohl vorgesehen.
      Herzliche Grüße, auch von Daggi,
      Rosa

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  5. Jeder von uns ist geprägt durch die Eltern, das Umfeld und auch die Lebensumstände. Meine Mutter sagt immer: Du kannst dir vorher aussuchen, in welche Familie du geboren wirst. Es gibt spirituelle Menschen die glauben, Seelen leben immer in einer Familie zusammen. Im Endeffekt sind es aber deine Gedanken, die dich erschaffen. Du kannst Alles sein. Du kannst dein ICH durch deine Gedanken erschaffen. Denn wir leben sozusagen in der Vergangenheit. Denn du bist das Produkt deiner Gedanken, die du in der Vergangenheit gedacht und umgesetzt hast. Also kannst du auch deine Zukunft gestalten. Das ist natürlich nicht einfach und schnell umzusetzen. Bewusster wahrnehmen und leben ist aber der erste Schritt. Liebe Grüße Janina

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  6. Wir sind das Ergebnis der Verbindung, die unsere Eltern miteinander eingingen.
    Wir könnten kein anderes Ich haben, als das, was man uns mitgab und das sich im Laufe unseres Lebens durch Elternhaus, Erziehung, Gene und die Umgebung, in der wir aufwuchsen, herausbildete, unsere Persönlichkeit wuchs und wir wurden das, was wir heute sind…

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  7. Ich habe die Antwort auch nicht jedoch bin ich jeden Tag unermesslich dankbar, dass ich in einem friedlichen Land leben kann und mir keine Sorgen ums Ueberleben machen muss.
    Gleichzeitig ist es dennoch belastend zu wissen wieviele Menschen soviel Leid erleben :-(

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