Der Mensch ist ein Wunderwerk, ob von Gott so gedacht und in einem einzigen Tag in die Tat umgesetzt (wie es in der Bibel steht und was viele glauben), oder in Millionen von Jahren infolge der Evolution entwickelt (wovon ebenso viele ausgehen). Werden wir je herausfinden können, woher wir kommen, wie die Welt und das Leben entstanden sind, worin der Sinn unserer Existenz besteht? Wohl kaum.
Der Mensch ist auch in der Lage, selbst Wunderwerke zu erschaffen. Daran denke ich oft, egal, was ich sehe und bestaune. Sei es ein Gebäudekomplex mit Stockwerken, die tief bis unter die Erde reichen, oder eine hohe Brücke über den Fluss. Sei es eine Waschmaschine, eine Raumfähre oder ein kleines Smartphone, das fast gleichermaßen viel kann wie ein Computer – unvorstellbar noch vor ein paar Jahrzehnten. Von der künstlichen Intelligenz ganz zu schweigen. Die Liste der Dinge würde jedenfalls unendlich lang werden. Alles ist von klugen Köpfen durchdacht, kalkuliert und berücksichtigt, ist nach Plänen zusammengestellt und zusammengebaut, sodass es einwandfrei funktioniert und der Allgemeinheit zur Verfügung steht.
Die Kreativität des Menschen kennt keine Grenzen. Da brauche ich bloß an die Musik und Songs zu denken, die ich so gern höre, an beeindruckende literarische Werke, an die Malerei, Schauspielerei und so vieles mehr.
Doch der Mensch ist ebenso fähig, sein eigenes Werk zu zerstören, sogar fähig, seinesgleichen und andere Lebewesen zu töten, ohne Rücksicht und Bedauern. Das erfahre ich tagtäglich aus den Berichten über das Weltgeschehen, über Gewalt, Kriege und Tyrannei. Solche Menschen gibt es entschieden zu viele. Es sind vielleicht nicht weniger kluge Köpfe, doch sie verwenden ihren Verstand nicht dafür, um das Leben zu erleichtern und zu verbessern (es sei denn, sie selbst stehen im Fokus), sondern um es anderen zu erschweren. Um es gar auszulöschen und das an sich zu reißen, was sie meinen, noch besitzen zu müssen. Um ihre Macht zu spüren.
Entgegen aller fundierten, wissenschaftlichen Studien erschließt sich mir nicht, warum ein Mensch zum Ungeheuer mutiert. Menschen mit Intelligenz können/dürfen nicht so sein, so werden! Ja, das klingt nach einer kindischen, trotzigen Auflehnung meinerseits – ich weiß. Natürlich kann man die Unmenschlichkeit erklären und begründen, doch für mich bleibt sie unverständlich.
Eines Tages wird der Mensch sich selbst vernichten, ob gewollt oder ungewollt, ob aus Bosheit und Dummheit oder zu viel Genialität. Zurück werden Trümmer und Asche auf der verbrannten Erde bleiben, darüber nur noch ein Hauch eines vergangenen Traumes. Des Traumes von einer schönen Welt, in der die Menschen glücklich leben, sich respektieren und aufeinander Acht geben … meines Traumes. Aber auch dieser Hauch wird sich allmählich auflösen, weggeweht ins Nichts vom giftigen, staubigen und todbringenden Wind. Als ob er nie da gewesen wäre.
Es hätte so wundervoll sein können.


Ich denke auch, dass der Mensch sich selbst nur retten kann, wenn er endlich aufhört Mensch zu sein.
LG
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Hm, da ist was dran. 😉
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oder wahrer Mensch wird…
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Aber dass der Hauch existierte, das wird für immer geschrieben stehen im ewigen Buch der Wahrheit. Alles, was Menschen dachten oder lebten, wird Realität bleiben, auch wenn sich keiner mehr daran erinnert, auch wenn es keine Materie mehr gibt, keinen Raum und keine Zeit.
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Das hast du aber schön gesagt! 😊
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Danke, aber ich hab aus einem älteren Gedicht von mir zitiert. Ich glaube schon, dass die Wahrheit immer wahr bleiben wird, auch wenn kein Mensch mehr existiert, der sie erkennen kann. Das Gute bleibt und auch leider das Böse. Das sollte jeder früh erfahren, damit er sich entscheiden kann ..
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Du hast das Dilemma sehr gut auf den Punkt gebracht. Gleichzeitig hast du praktisch belegt, was die Einsturzenden Neubauten schon vor so dreißig Jahren gesungen haben: Gott hat sich erschossen und ein Dachgeschoss wird ausgebaut.
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Den Sinn dieses Kommentars habe ich leider nicht verstanden. 🤔
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Das Dilemma, das so alt ist wie die Menschheit. Gibt es einen Gott oder nur einen Würfelspieler.
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Ich tendiere mehr zum Würfelspieler, an einen Gott glaube ich nicht. 😉
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Da geht’s dir wie mir
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Ich finde, die Natur ist das größte Wunderwerk an sich – und der Mensch existiert als eines von vielen Wunderwerken, das sich auf unserem wunderschönen Planeten zeigt. Was auch immer dafür verantwortlich ist, ich halte auch eine Kombination aus schöpferischem Wesen und evolutionärem Geist für möglich.
Klingt ein bisschen quer, aber in meiner Vorstellung funktioniert diese Idee recht gut :-)
Ich glaube, man muss gar nicht alles ‚rausfinden, ein bisschen Geheimnis darf bleiben.
Herzliche Grüße an Dich, liebe Rosa! C Stern
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Dem stimme ich gern zu! 😊
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Dann wollen wir hoffen, daß es dem Menschen nicht gelingt, sich selbst zu vernichten, sonst hatte das Wunderwerk Mensch einen gravierenden Fehler.
Aber vielleicht ist es auch ganz anders und dem Menschen gelingt es, das Ruder herumzureißen, alle guten Gedanken zu sammeln und zu aktivieren und der Erde zu zeigen, was der Mensch alles kann, wenn es ihm an den Kragen geht.
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Liebe Bruni,
Deine Worte klingen optimistisch und ich will sehr hoffen, dass sie wahr werden, dass die Kriege aufhören und die Menschen zu Besinnung kommen.
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Ich hoffe es sehr, liebe Rosa!
LG von Bruni an Dich
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Viele von uns leben, als wäre das Leben nicht endlich. Ihr Denken endet bei und mit der eigenen Existenz. Eine Flechte, ein Pilz oder eine Amöbe glaubt nicht, sie sei die Krone der Schöpfung. Sie ist. Und ihre Spezies existierten lange vor uns und werden auch uns überleben.
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