Kein Wiederholen
Gibt es ein Lebensalter oder Lebensjahr, das du noch einmal erleben möchtest?
Vielleicht klingt es anmaßend, aber ich möchte keinen einzigen der vergangenen Augenblicke wiederholen, schon gar nicht jene, die zur ersten Hälfte meines Lebens gehören, auch wenn sie noch so wundervoll waren. Wozu soll das gut sein? Was vorbei ist, ist Geschichte. Die schönen Momente bleiben ohnehin in meiner Erinnerung und das reicht mir, noch einmal erleben muss ich sie nicht.
Manches belastet mich und dann überlege ich unsinniger Weise, wie ich es hätte anders, besser machen können. Allerdings grübele ich auch mehr als genug über die Zukunft nach, darüber, wie schlimm sie werden kann. Es ist beides nicht ratsam: Man soll sich nicht über die Vergangenheit den Kopf zerbrechen – sie ist nicht mehr änderbar, ebenso darf man sich nicht mit den Schrecken der Zukunft befassen, denn keiner weiß, ob gerade diese Schrecken eintreffen, oder andere … oder gar keine. Vielleicht wird alles positiv ausfallen, auch für Menschen, um die ich mir so viele Sorgen mache. Mein Herz ist aber nicht immer einig mit meinem Kopf …
„Kein Wiederholen“ weiterlesenSchnee. Winter. Kalt
Heute liegt Schnee in Hemer. Es ist kalt. Es ist Winter. Wieder, mit noch größerer Intensität, fühle ich die Abneigung. Ich mag diese Jahreszeit nicht. Ich kann ihr nichts Positives abgewinnen. Weder die weißen Felder noch die schneebedeckten Bäume, die rodelnden, lachenden Kinder, die beginnende Weihnachtszeit begeistern mich. Ich möchte nicht hinaus, in der Kälte rebelliert mein Körper – die Füße frieren, die Hände werden taub und die Finger blass (heißt das nicht Leichenfinger?), die Fingerkuppen-Haut platzt auf. Im Winter benötigen meine Finger viel Pflaster. Ohne Handschuhe geht es gar nicht.
„Schnee. Winter. Kalt“ weiterlesenDie Ich-Existenz
Das, was zurzeit in der Welt passiert, trifft mich mehr, als mir lieb ist. Ich frage mich so manches Mal, was wäre, wenn ich nicht ich wäre, sondern zum Beispiel eine der Geisel Hamas? Eine der Ukrainerinnen, die flüchten muss und der ihre Kinder für immer genommen wurden? Oder eine der Russinnen, die zum Leiden unter Putins Regime und zum Hausen in einer dieser verrottenden alten Baracken verdammt ist? Noch schlimmer – eine der MörderInnen, der Terroristen?
„Die Ich-Existenz“ weiterlesenDaraus wird nichts
Was wären meine drei Wünsche?
„Daraus wird nichts“ weiterlesenAus den Augen – aus dem Sinn
In der Sowjetunion waren behinderte Menschen schon immer in den Schatten „gedrängt“, nicht gern gesehen. Behindert zu sein war verpönt und beschämend, eine Katastrophe für die Betroffenen selbst, aber auch für ihre Angehörigen. Es ist eine lange „Tradition“ des kommunistischen Regimes, die eine besonders starke Ausprägung unter Stalins Führung fand.

Frag doch einen Experten!
Zum wiederholten und wahrscheinlich nicht letzten Mal konfrontierte mein Bruder unsere Schwester mit dem Thema Kindesmissbrauch. Natürlich könnte er auch mich direkt fragen, ohne diesen Umweg. Aber dann müsste er ja über den eigenen Schatten springen … das geht gar nicht.
Jedenfalls hat er es geschafft, Aneta ein wenig zu verunsichern, und sie möchte nun von mir wissen, was sie ihm am besten antworten soll.
Was die KI zu sagen hat
Die KI kann auch Kommentare abgeben, aber sie ergreift keine Partei. Zumindest tat sie das nicht, als ich sie nach ihrer Meinung zu meinem Beitrag gefragt habe. 😃
„Als AI-Assistent kann ich verstehen, dass du Fragen zu diesem Thema hast. Es ist wichtig zu beachten, dass ich als KI-Modell keine persönlichen Meinungen oder Emotionen habe. Dennoch kann ich dir Informationen geben.
Es ist möglich, dass einige Mütter in Russland dieses Produkt als patriotische Geste betrachten, um ihre Verbundenheit zum Land auszudrücken. Es ist jedoch auch möglich, dass andere Menschen diese Art von Kleidung als unangemessen oder geschmacklos empfinden. Die individuellen Gedanken und Motivationen der Mütter können variieren und es wäre spekulativ, ihre genauen Gedanken zu kennen.
Es ist wichtig anzumerken, dass kulturelle Unterschiede und unterschiedliche historische Erfahrungen zu verschiedenen Perspektiven führen können. Was in einer Kultur akzeptabel oder unakzeptabel ist, kann in einer anderen Kultur anders wahrgenommen werden.
Es ist immer gut, offen und respektvoll über solche Themen zu diskutieren, um ein besseres Verständnis für verschiedene Standpunkte zu entwickeln.“
Das lass’ ich einmal so stehen, allerdings mit der Anmerkung:
Für Kinder in Kriegsmontur (vielmehr für ihre Eltern) hört mein Verständnis auf und mein Standpunkt zu diesem Thema wird sich nie ändern.
Makaber
Im russischen Chat entdeckt. „Kinder-Kriegsuniform“ lautet die Überschrift zu diesem „niedlichen“ Produkt unten, geeignet für Kinder von 6 bis 9 Monate. Ein Baby-Strampler für besonders patriotisch gesinnte Mütter, würde ich hinzufügen. Das gute Stück kostet übrigens umgerechnet 13,77 €, für Großeinkäufer 9,20 €.
„Makaber“ weiterlesenWarum? – Wiederveröffentlichung
Weshalb diese Wiederveröffentlichung von 2020? Ja, entstanden ist der Text – nicht ohne Grund – schon 2011. Was hat sich seitdem positiv entwickelt? Nichts. Mehr noch – die Lage hat sich erheblich verschlechtert, und zwar überall auf der Welt. Aber besser, als damals im Jahr 2011, kann ich meine Sorge auch heute nicht ausdrücken. Sogar die Medienzusammenstellung ist immer noch stimmig.
„Warum? – Wiederveröffentlichung“ weiterlesenLeseprobe zu „Andersrum“ im Literaturmagazin „Schreib was“
Seitdem kann ich es nicht lassen
Der Deutschsprachkurs, den ich vor 30 Jahren als Aussiedlerin absolviert hatte, war eine wunderbare Zeit. Er ermöglichte den Teilnehmern, nicht nur die Sprache zu erweitern und zu vertiefen, sondern auch das Land und die Leute kennenzulernen, kreativ zu sein. Gelegentlich sollten wir zu dem einen oder anderen Thema auch Aufsätze schreiben. Meine Texte fielen unserer Lehrerin besonders auf und ich erntete immer wieder Lob. Das tat meinem Selbstwertgefühl gut und motivierte mich noch mehr.
„Seitdem kann ich es nicht lassen“ weiterlesenGottlos
Meine jüngere Schwester ist Baptistin und lebt streng nach der Bibel. Also ist sie sicher, dass sie in den Himmel kommt. Dort will sie unbedingt auch mich sehen; sie weiß, dass ich, obwohl lesbisch, obwohl ungläubig, ein guter Mensch bin, und sie liebt mich. In den Himmel komme ich jedoch definitiv nicht, wenn ich bis zum bitteren Ende Gott leugne … sagt sie. Demzufolge fehlt mir nur diese eine „Kleinigkeit“ – das Nichtleugnen der göttlichen Existenz. Tja, und da liegt das Problem, denn ich kann mich selbst zum Glauben weder überreden noch zwingen, ebenso wie es kein anderer kann. Oder soll ich den Glauben vortäuschen? … Insofern bleibe ich, wie ich bin, und versuche, weiterhin nichts Unrechtes zu tun, ganz ohne die Angst vor Gottes Strafe.
„Gottlos“ weiterlesenPutin-Fan
Was lange währt, wird gut? Zweimal verschoben wegen Krankheit des Arztes bzw. Fortbildung des Praxis-Teams, kam am 24. August der Termin bei dem neuen Arzt doch noch zustande. Ich weiß nicht, ob ich belustigt, verwundert oder entsetzt sein soll. Eigentlich bin ich alles …
„Putin-Fan“ weiterlesenImmer noch ein Ort zum Innehalten
Der zweite Aufenthalt in Bad Sooden-Allendorf … nicht weniger ergreifend als der erste. Es ist eine zauberhafte Stadt, die eine besondere Wirkung auf mich hat. Ich fühle mich hier zu Hause, so, als ob ich den Ort schon lange kennen würde. Liegt es an den Häusern und Gemäuern, denen eine Schicht der Vergangenheit immer noch anhaftet? Enthält die Luft hier noch einen Hauch der vergangenen Jahrhunderte? Oder werden beim Betreten alter Pflastersteine die Spuren meiner Ahnen wieder lebendig? Eigentlich alles unmöglich und doch – alles vorstellbar. Und immer wieder spürbar.
„Immer noch ein Ort zum Innehalten“ weiterlesenEin alter Brief
Warum ich diesen Brief (genauer gesagt, die Kopie davon) aufbewahrt habe? Warum ich ihn hier veröffentliche? Ich glaube, zu seiner Zeit war er ein Zeichen meines wachsenden Selbstvertrauens, meiner Entwicklung. Heute kann ich sagen, dass ich beim „Umkrempeln“ meines Lebens richtig vorgegangen bin. Von Anfang an war ich ehrlich zu mir selbst, zu meiner Familie und zu meinen Freunden. Es gab für mich nur diesen einen Weg – den Weg der Offenheit, um nach vorn zu gehen.
Eine Antwort auf den Brief bekam ich nicht. Die beiden (ein älteres Ehepaar, Name geändert), denen er adressiert war, leben auch nicht mehr.
„Ein alter Brief“ weiterlesenFür mich
Das Gedicht stammt nicht von mir, ist aber für mich geschrieben worden – vor langer Zeit.
Rosa
Ich spüre die Wärme die aus Deinem Herzen kommt Ich spüre den Schmerz aus Deinen Worten heraus Ich höre den Schrei Deiner Sehnsucht nach mehr Du hüllst mich ein Lass mich bei Dir sein In Liebe Deine Geborgenheit A. G.
KI kann auch Drabbles und Elfchen
Für das Drabble hatte ich nur ein Wort vorgegeben: Glück. Das kam nun heraus, mit exakt 100 Wörtern. Bloß eine Wortwiederholung ist von mir korrigiert worden.
„KI kann auch Drabbles und Elfchen“ weiterlesenEs juckt sie immer noch
Gestern ist mir wieder zugetragen worden, dass meine älteste Schwester sich immer noch den Mund über mich zerreißt. Wie könne ich bloß mit einer Frau … was für Monster wir zwei doch seien! So etwas Abartiges … ihr wird schlecht, wenn sie sich uns auch nur vorstelle. Ebenso wie einen Mann mit einem anderen Mann …
„Es juckt sie immer noch“ weiterlesenDer Kreis hat sich geschlossen
In dieser überarbeiteten Fassung sind zwei meiner früheren Blogartikel vereint: „Ein Ort zum Innehalten“ und „Zwei Orte – zwei Charaktere“. Ich finde, sie gehören zusammen, handelt es sich doch um meine Vorfahren. Die Geschichte ist ebenso im Almanach 2022 der Deutschen aus UdSSR-Nachfolgestaaten enthalten („Hier war ich, dort bin ich“).
„Der Kreis hat sich geschlossen“ weiterlesen

