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Immer noch ein Ort zum Innehalten

Der zweite Aufenthalt in Bad Sooden-Allendorf … nicht weniger ergreifend als der erste. Es ist eine zauberhafte Stadt, die eine besondere Wirkung auf mich hat. Ich fühle mich hier zu Hause, so, als ob ich den Ort schon lange kennen würde. Liegt es an den Häusern und Gemäuern, denen eine Schicht der Vergangenheit immer noch anhaftet? Enthält die Luft hier noch einen Hauch der vergangenen Jahrhunderte? Oder werden beim Betreten alter Pflastersteine die Spuren meiner Ahnen wieder lebendig? Eigentlich alles unmöglich und doch – alles vorstellbar. Und immer wieder spürbar.

Dies ist das zweite, vom Vater gebaute Haus, in dem ich meine Kindheit verbracht habe. Aufgenommen 2003, sieht es ziemlich heruntergekommen aus, aber da war es schon lange nicht mehr in seinem Besitz.
Das letzte, vom Vater gebaute, Haus in Schönfeld (Sibirien). Aufgenommen in den späten 90ern, nachdem er schon längst Russland verlassen hatte. Das kleinere Haus links ist die Sommerküche.
Ida und Jakob Schütz
Ida und Jakob Schütz
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Autor:

Geboren bin ich 1954 in einem deutschen Dorf in Westsibirien (Gebiet Omsk), lebe seit 1992 in Deutschland. Nach 18 Jahren Bibliotheksarbeit in Omsk und 20 Jahren in der Stadtbücherei Lüdenscheid bin ich nun seit Dezember 2019 Rentnerin. Ich schreibe gern auf meinem Blog und verfüge über eine Homepage. Es gibt zwei Buchveröffentlichungen von mir: Autobiografisches „In der sibirischen Kälte“ und Novelle „Andersrum“. Außerdem bin ich Mitautorin in einigen Almanachen des BKDR Verlages und in verschiedenen anderen Anthologien.

10 Kommentare zu „Immer noch ein Ort zum Innehalten

  1. In Bad Sooden-Allendorf bin ich auch schon gewesen. Mein Vater war auf Kur dort und hatte eine (jugendliche) Begleitung nötig. Im dortigen Schwimmbad hab ich schwimmen gelernt.

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  2. Buchstäblich bildschöne Impressionen der Kleinstadt! Aber auch die Häuschen deines Vaters haben in meinen Augen ganz besonderen Charme, der mich etwas an den skandinavischen Stil erinnert. Allein das gemeinsame farbenfrohe Äußere soll vermutlich einen Kontrapunkt zum Schnee- und Eisweiß setzen. ❄️

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    1. Ja, und alle Häuser in diesem schönen deutschen Dorf waren farbenfroh – ganz anders als die der russischen Dörfer. Allerdings verfallen die Häuser langsam immer mehr – nachdem die deutschen Besitzer sie verlassen und die Russen sie übernommen haben. Schade um das kleine Dorf.

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      1. Vielleicht fehlen die finanziellen Mittel zum Erhalt? Baumaterial, Farben & Co. sind sicherlich teuer. Auf jeden Fall fehlt die emotionale Bindung, die nur die Erbauer haben.

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