Bad Sooden-Allendorf … diesen Ort erkläre ich hiermit zu meiner Urheimat. Das klingt ein wenig pathetisch, ich weiß. Doch schon bei meinem ersten Besuch im Sommer 2021 habe ich diese alte Stadt in Hessen ins Herz geschlossen und dort verankert – als meine verlorene und wiedergefundene Heimat. Es ist so, als ob mein Herz die Fühler ausgestreckt, seine Wurzeln in diesem Ort ertastet und sich damit verbunden hätte. Auch das klingt pathetisch – aber ich kann dieses eigenartige, innige Empfinden kaum anders ausdrücken.
„Meine Urheimat“ weiterlesenSchlagwort: Heimat
„Sehnsucht nach Heimat“
Der neue Almanach der Deutschen aus Russland ist da und mein Buchshop hat sich somit um ein Buch erweitert. Ich freue mich, auch dieses Mal mit meinem Beitrag: „Die Abwehr“ dabei sein zu dürfen.
„Das Buch aus der Reihe Literaturblätter der Deutschen aus Russland (Almanach 2023/2024) versammelt vorwiegend Texte von Autorinnen und Autoren, die im Spannungsfeld zwischen der deutschen und der russischen Kultur sozialisiert worden sind. Die Texte spiegeln die Vielfalt menschlicher Erfahrungen wider und drücken die Sehnsucht nach Heimat, Familie und einem sicheren, friedlichen Zuhause aus. Aspekte wie Fremdsein, Identitäts- und Heimatverlust beziehungsweise die Suche nach einer neuen Heimat sind in unserer von Migration geprägten Gegenwart aktueller denn je. Aufgrund ihrer wechselhaften und zum großen Teil tragischen Geschichte haben die Deutschen aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion einen besonderen Bezug zu diesen Themen entwickelt. Das Gefühl, immerzu DAZWISCHEN zu stehen, sich irgendwo im Niemandsland zu befinden, war prägend auch für frühere Generationen sowjet- und russlanddeutscher Autorinnen und Autoren.
In diesem Buch erwartet Sie eine bunte Mischung literarischer Formen und Blickwinkel. Zum Teil stammen die Beiträge von bereits etablieren Autorinnen und Autoren, zum Teil sind es Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die auf detaillierte Art und Weise ihre Erinnerungen aus den letzten Jahrzehnten
festhalten. Überzeugen Sie sich selbst. Lauschen Sie den literarischen Stimmen aus dem Niemandsland!
Liste der Autorinnen und Autoren, die in diesem Band vertreten sind (nicht alphabetisch): Julia-Maria Warkentin, Irene Langemann, Wendelin Mangold, Eugenia Mantay, Elisabeth Schermuly, Heinrich Rahn, Inga Kess, Katharina Peters, Alexander Weiz, Elisabeth Steer, Andreas A. Peters, Helena Goldt, Max Schatz, Sergej Tenjatnikow, Rosa Kordan, Artur Rosenstern, Lydia Galochkina, Melitta L. Roth, Helene Rahn, Carola Jürchott, Mila Dümichen, Rosa Ananitschev, Ilona Walger, Viktor Krieger und Irene Kreker.“

Hrsg. Artur Böpple in Kooperation mit dem Literaturkreis der Deutschen aus Russland und dem BKDR. Redaktion: Carola Jürchott, Melitta L. Roth, Martina Leon und Artur Böpple.
Literaturalmanach 2023/2024, ISBN 978-3-948589-48-6
Softcover, 280 S., Preis: 14,00 €
Der Kreis hat sich geschlossen
In dieser überarbeiteten Fassung sind zwei meiner früheren Blogartikel vereint: „Ein Ort zum Innehalten“ und „Zwei Orte – zwei Charaktere“. Ich finde, sie gehören zusammen, handelt es sich doch um meine Vorfahren. Die Geschichte ist ebenso im Almanach 2022 der Deutschen aus UdSSR-Nachfolgestaaten enthalten („Hier war ich, dort bin ich“).
„Der Kreis hat sich geschlossen“ weiterlesenUnfassbar
Seit zehn Tagen schon fühle ich mich innerlich wie gelähmt, hänge im Internet und verfolge das Geschehen. Mir fehlen die Worte. Dabei weiß ich, dass auch ich eine Stellungnahme abgeben muss, denn mein Leben ist tief verwurzelt mit dem Land, das jetzt einen Krieg führt – vor unser aller Augen, ohne Skrupel, eiskalt. Es ist unfassbar! Vor dem 24. Februar hatte ich noch gehofft, dass Putin nur Angst machen will und es nicht wagt, die Ukraine wirklich anzugreifen. Aber er hat es getan.
„Unfassbar“ weiterlesenZwei Orte – zwei Charaktere
Im Beitrag „Ein Ort zum Innehalten“ habe ich schon erwähnt, dass meine Frau und ich auf dem Nachhauseweg aus Bayern einen Abstecher nach Kirchheimbolanden machen werden, in den Ort, aus dem die Vorfahren meiner Mutter kommen.
Das haben wir auch getan.
Ein Ort zum Innehalten
„So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen“, sagte ich zu Dagmar am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in Bad Sooden-Allendorf.
„Ich aber auch nicht!“, antwortete sie mir. „Warum sind sie nur von hier weggegangen?“
„Gesammelte Scherben“ – Rezension
Auf die „gesammelten Scherben“ war ich sehr gespannt. Denn Scherben sammeln ist ein Begriff, der mich sofort in meine Kindheit versetzt, in die Zeit, als ich noch sechs – acht Jahre alt war und wirklich Scherben sammelte. Auch wenn man es vielleicht nicht glaubt – es war eine abenteuerliche Beschäftigung für ein kleines Mädchen im Dorf. Aber um mich soll es ja hier nicht gehen, sondern um meine Meinung zu dem Buch von Melitta L. Roth.
„„Gesammelte Scherben“ – Rezension“ weiterlesen„Die Stille bei Neu-Landau“ – Rezension
Nachdem ich das Buch zu Ende gelesen und aus der Hand gelegt hatte, gingen mir viele Gedanken durch den Kopf.
Traurig – die Geschichte einer Liebe, die glücklicher und erfüllter sein könnte, wenn die Beteiligten über ihre Gefühle gesprochen und nicht nur pflichtbewusst gehandelt, wenn sie für ihre Liebe gekämpft hätten … Aber konnten sie das überhaupt – zu dieser Zeit, in diesem Land? Wo es doch damals oft ums nackte Überleben ging, wo Gefühle unterdrückt und so zur Nebensache werden mussten?
Liebe auf den ersten Blick
NetGalley Challenge 2020 – 1. Mini-Challenge

Im Rahmen der NetGalley Challenge 2020, die vom 13.05.2020 bis zum 14.06.2020 geht, gibt es jeden Mittwoch eine kleine Challenge, um die BloggerInnen miteinander zu vernetzen. Das erste Motto lautet: „Starte ein Gespräch über Bücher“.
Hier kommt mein Beitrag dazu. Zugegeben, er ist etwas länger gewordener, aber Bücher sind nun mal mit meinem Leben eng verbunden (was allerdings auf viele BloggerInnen ebenso zutrifft).
Auszug aus meinem Buch „In der sibirischen Kälte“
Mein erstes Buch bekam ich, als ich fünf Jahre alt war. Aus welchem Grund auch immer, in unserem Dorfladen gab es eines Tages Bilderbücher zu kaufen und Vater brachte mir eins mit. Es war „Das Märchen vom Fischer und dem Fischlein“ in Gedichtform von Alexander S. Puschkin und es war Liebe auf den ersten Blick: Die Liebe zum Buch, zum gedruckten Wort, zu einer fantastischen Welt, die mit diesen Worten so wunderbar beschrieben werden konnte, eine Liebe, die bis heute allen Widrigkeiten standgehalten hat.
„Liebe auf den ersten Blick“ weiterlesenDie Freude am Schreiben
Die letzte Rezension (bei Amazon) zu meinem Buch ist sehr lobend und ich freue mich über diese so positive Bewertung, denke aber auch, „Phänomen“ ist zu hoch gegriffen. 😉 Nein, ich bin kein Phänomen; ich schreibe einfach darüber, was mich bewegt, und das gibt mir ein wunderbares, ein befreiendes Gefühl. In gewisser Weise lege ich damit auch meine Last ab, jedoch nicht, um sie jemand anderem aufzuerlegen, sondern um mich mitzuteilen und vielleicht auch zu zeigen, dass Offenheit in so manchen Lebenssituationen der bessere Weg ist. Außerdem macht es mir viel Freude, nach den richtigen Wörtern zu suchen, sie zu finden, sie harmonisch miteinander zu verbinden, ihnen eine besondere Bedeutung zu geben und letztlich Menschen damit zu ergreifen. Schade nur, dass ich so spät mit dem Schreiben angefangen habe.
„Die Freude am Schreiben“ weiterlesenVon Umarmungen und anderen Herzlichkeiten
Es war nicht nur der Sprung in eine fremde Welt, es war das Eintauchen in eine andere Atmosphäre … damals, vor 25 Jahren. In eine wärmere Atmosphäre, sowohl im direkten als auch im übertragenen Sinne. Schon von dem Moment an, als wir das Areal der Lufthansa im Moskauer Flughafen Domodedowo betraten, spürte ich sie – die Veränderung. Im Flugzeug die Crew – lächelnd, einladend, hilfsbereit. Am Flughafen Frankfurt am Main – alles hell, ruhig, ohne Hektik. Die Gesichter der ersten Deutschen, denen ich begegnete, so ganz anders – entspannt, freundlich. Frei.
„Von Umarmungen und anderen Herzlichkeiten“ weiterlesenWer bist du?
Dieser Text ist 1995 in der Schreibwerkstatt entstanden. Er berührt mich beim Lesen immer wieder aufs Neue, steckt in ihm doch so viel, damals schon geahntes.
„Wer bist du?“ weiterlesenEin Vierteljahrhundert
Jubiläum verpasst!
Ja, ich hätte feiern können – ein Vierteljahrhundert meines Lebens in Deutschland. Vor 25 Jahren, am 4. Dezember 1992, hatten meine Familie und ich Abschied von dem frostigen Moskau genommen, wo wir fast zwei Wochen an der Deutschen Botschaft in der Warteschlange verbrachten (um die Visa zu bekommen). Im Flugzeug der Lufthansa hoben wir wahrhaftig und endgültig ab – in Richtung Frankfurt am Main. Dort empfingen uns überraschend milde Temperaturen … und eine völlig andere Welt.

